Starke Kontraste: Braun und Blau gehen nicht gut zusammen? Hier schon.
Der Schwarzwald-Edekaner Michael Rees macht beim Neubau seiner nördlichsten Filiale keine halben Sachen. Aus dem freundlichen Nachbarschaftsmarkt in Karlsruhe-Neureut wird ein topmoderner Innovationsträger.
Den 1.400er betreibt Michael Rees schon 13 Jahre, so dass ein Update fällig wurde. Der Markt ist nicht sein größter, er bewegt sich diesbezüglich im Mittelfeld. Die meisten Filialen stehen zudem im Südschwarzwald in und um Freiburg, 150 Kilometer von Karlsruhe entfernt. Das Objekt in der Grünewaldstraße ist sozusagen ein Ausreißermarkt.
Umso mehr darf er jetzt glänzen. Rees hat von Grund auf neu gebaut. Und sich für einen modernen Ansatz entschieden, der - anders als etwa die Filiale im Weinort Malterdingen - eher wenig Lokalkolorit hat. Schick ist er, aber teils mit gegensätzlichen Elementen: In der
Weinabteilung etwa kombiniert der Kaufmann stylische Kellerlampen, nach denen er lange gesucht hat, mit Holzkisten.
Sinn für Ordnung: Exakte Warenaufbauten
Wirkliche Hingucker sind die Kühlmöbel von Pandur, besser gesagt ihre neon-blauen Bodenstrahler. Ein schöner Kontrast zur beigen, hochwertigen Bodenfließe, die sich durch den ganzen Markt zieht und Extraböden in der Drogerie oder bei Wein überflüssig macht. In der Obst- und Gemüseabteilung sind der Bio-Block, die Befeuchtungsanlage von Areco, sechseckige Lampen und eine Smoothie-Bar die Hingucker.
Das Ganze kombiniert Michael Rees immer wieder mit schönen Aufbauten. Eigentlich ist er ein lockerer Typ, der auch gut feiern kann, wie wir auf einer der letzten MLF-Tagungen vor Corona erleben durften. Rees war damals Gastgeber der Händlervereinigung. Wenn es um Warenaufbauten geht, kann er aber nicht aus seiner Badener Haut und zeigt wahren
Ordnungssinn. Alles steht in Reih und Glied, was super aussieht, aber auch pflegeintensiv sein dürfte.
Begehbarer Getränkekühlschrank 2.0
Daneben gibt der Kaufmann
Innovationen eine Chance: Einen begehbaren Getränkekühlschrank hat immer noch nicht jeder, und in der Hitzerekorde-Stadt Karlsruhe dürfte er besonders sinnvoll sein. „Im Sommer erzielen wir damit enorme Absätze, vor allem in den Abendstunden“, weiß Rees aus Erfahrung. Er treibt das Konzept aber noch weiter, zieht Einzelflaschen-Regale ein und integriert einen zusätzlichen Kühler in die Außenwand.
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Auch in der Bäckerei ergeben sich Möglichkeiten für Innovationen: Durch die Überführung von K&U an die Kaufleute kann Michael Rees nun seine eigenen Ideen umsetzen. So kooperiert er etwa mit einem regionalen Kuchenbäcker, der ihn beliefert. Das lockt die Karlsruher in den Markt. Und die integrierte
„Green Kebab“-Station macht schon starke 150 Portionen pro Tag. Der nächste Schritt wird eine große Außenbestuhlung sein - Gastlichkeit ist bald wieder gefragt.
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