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Inkoop in Harpstedt: "Wir wollen der Treffpunkt für die Menschen sein"

Reinhard Rosendahl
Bernd Oetken hat den Markt gemeinsam mit seiner Tochter Gesa Oetken konzipiert. Sie wird nach und nach den Geschäftsführer-Posten von ihrem Vater übernehmen
Bernd Oetken hat den Markt gemeinsam mit seiner Tochter Gesa Oetken konzipiert. Sie wird nach und nach den Geschäftsführer-Posten von ihrem Vater übernehmen

Gesa Oetken macht sich daran, von ihrem Vater Bernd das Ruder beim norddeutschen Händler Inkoop zu übernehmen. Wohin die Fahrt unter ihrer Führung gehen soll, zeigt sich im Markt in Harpstedt bei Bremen.

Hell, freundlich und hochwertig begrüßt der Inkoop-Markt seine Kunden im 4.700-Einwohner-Örtchen Harpstedt bei Bremen. Das hohe Gebäude in Holzrahmenbauweise wirkt großzügig, eine große Glasfront und Oberlichter lassen Tageslicht hinein, das Sortiment bietet den Kunden eine Vielfalt von 25.000 Artikeln. Für Store-Konzept und Umsetzung hat das Familienunternehmen mit Schweitzer zusammengearbeitet.

"Wir wollen vor Ort der beste Supermarkt und der Treffpunkt für die Menschen sein", erklärt Gesa Oetken. Ihr Vater Bernd ergänzt: "Wir versuchen, durch Vielfalt und Frische dem Wettbewerb voraus zu sein."

Store-Check: Inkoop: Nordische Verwandlung in Harpstedt

Bernd Oetken führt mit seiner Schwägerin Petra Kosten die Geschäfte der Inkoop Verbrauchermärkte GmbH, die unter dem Dach von Edeka zehn Supermärkte in und um Delmenhorst betreibt.

Gesa Oetken ist seit 2019 Vertriebsleiterin und will zukünftig den Geschäftsführer-Posten von ihrem Vater übernehmen. "In dem Maße, in dem sie Verantwortung übernehmen wird, ziehe ich mich zurück", sagt Bernd Oetken. "Es bringt ja nichts, wenn zwei Chefs auf der Fläche sind und jeder es besser weiß."
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Die Juniorchefin hat große Pläne für das Unternehmen.
"Mein Ziel ist, dass wir richtig tolle Supermärkte betreiben, am besten ähnlich wie Edeka Hieber oder vielleicht einmal so wie Eataly", sagt sie.
Gerne würde sie Gastronomie in verschiedenen Bereichen des Marktes anbieten, so wie der bekannte Edeka-Händler Zurheide. Dabei ist ihr klar, dass auf den bis zu 2.500 Quadratmetern großen Inkoop-Flächen nicht das Gleiche machbar ist wie im viermal so geräumigen Zurheide-Markt in Düsseldorf.

Doch sie sagt: "Auch hier im Nordwesten ist einiges an Genuss und Gastronomie möglich."
Wir wollen vor Ort der beste Supermarkt und der Treffpunkt für die Menschen sein.
Gesa Oetken, Juniorchefin Inkoop Verbrauchermärkte GmbH

In Harpstedt begrüßt der lokale Kult-Bäcker Weymann die Kunden in einem schön gestalteten Café mit mehr als 30 Sitzplätzen. Dahinter findet sich ein kleiner Stand namens "Piazzetta" mit Pizza und Eis zum Mitnehmen – eine Neukreation von Gesa Oetken.

Convenience und Premium, weniger Promotions

Die hauseigenen Convenience-Artikel der Marke "Heimvorteil" stellen Mitarbeiter in der Firmenzentrale in Delmenhorst her: 30 Artikel vom Smoothie über Wraps bis zu Quark mit Früchten. Die Ideen dafür haben die Oetkens von anderen großen Selbstständigen wie Rewe Dornseifer und Edeka Schenke übernommen, oft im Rahmen des Kaufmannsverbandes MLF. "Janik Schenke war da ein toller Ratgeber", lobt Gesa Oetken. Außerdem besticht der Markt mit seiner (Premium-)Auswahl:
  • Weinabteilung auf mehr als 60 Quadratmetern mit einer klaren Aufteilung und einem Verkostungsautomaten.
  • Auch beim Bier versucht Inkoop, die Kunden zu mehr Genuss zu verführen – beispielsweise mit einem kleinen Craftbier-Schwerpunkt auf 2,50 laufenden Metern.
  • Hochwertige Spirituosen
  • Hochpreisige Meeresfrüchtespieße in der Fischtheke
  • Vielfalt im Regal: 20 Marken Tee von Ostfriesentee bis Ottifanten, 22 Marken Joghurt, darunter regionale wie Dehlwes und Hemme, 29 Marken Tafelschokolade von Kaba bis Naturkind.
  • Große Drogeriewarenabteilung mit allem, was der Ordersatz hergibt, da kein dm oder Rossmann in der Nähe ist. 
  • Die Fleisch- und Wursttheke betreibt Metzger Behrens aus dem Nachbarort Twistringen in Eigenregie. Der Metzger kümmert sich selbst um alles - von Rohstoffbeschaffung bis Personal.  
"Wir wollen uns eher im Premiumsegment positionieren", verdeutlicht Bernd Oetken. Die Kunden sähen Inkoop wegen gehobener Architektur und Gestaltung ohnehin nicht als billig an. "Dadurch werden wir besonders angespornt, die Besten vor Ort zu sein."

Die bestehenden Märkte sollen nach dem neuen Konzept umgestaltet werden, außerdem wollen sie mit „Koopje“, ihrem City-Markt-Konzept, weiter expandieren.
Fakten

Adresse: Wildeshauser Straße 2, 27243 Harpstedt
Neueröffnung: April 2022
Investition: 12 Mio. Euro (inkl. Gebäude)
Umsatz: 11 Mio. Euro (Ziel im ersten Jahr)
Verkaufsfläche: 2.200 qm
Sortiment: 25.000 Artikel
Durchschnittsbon: 25 Euro
Mitarbeitende: 75 plus 15 Externe bei Fleischer und Bäcker
Kassen: 5
Öffnungszeiten: Mo–Sa 7-21 Uhr
Parkplätze: 165
Ladendesign: Schweitzer




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