Nachhaltigkeit ist heute vor allem lokal. Und schnell. In der Absprache, in der Lieferung. Georg Scherer, 41, und seine Frau Agnes betreiben im Voralpenland sieben Märkte. Vor Jahren haben sie erkannt, dass Supermärkte in Zukunft Marktplätze der Frische sein werden.
Mit dem Gastrokonzept „Schereria“ und eigener Großküche spielen sie vorne mit. Genauso mit Lokalware. 50 Lieferanten haben sie. Keiner liefert so viel wie Andreas Zwieselsberger, der Versender der WhatsApp-Nachricht. 95 Prozent seiner 5-Hektar-Ernte gehen an Scherer. Zucchini, Salate, Gurken, im Winter Chinakohl, Weißund Blaukraut. Hit dieses Sommers: bayerische Wassermelone, kernarm, süß.
Beispielhafte Kooperation
Die Kooperation, bei der Zwieselsberger den Part eines Vertragslandwirts ohne feste Verträge einnimmt, ist beispielhaft. Dafür, wie Kaufleute lokale Nachhaltigkeit und Ertragskraft verbinden. Der Kontakt kommt im Jahr 2015 über Agnes Scherer zustande. Zwieselsberger hat sich schon einmal an Gemüse versucht, 2001 aber aufgehört.
Verkaufsfläche: 1.800 qm
Mitarbeiter: 70 (350 gesamt)
Artikel: 35.000
Durchschnittsbon: 24,00 Euro
Es ist die große Zeit der Discounter, Lokalware ist nicht mehr gefragt. Vor etwa fünf Jahren ändert sich das. Zwieselsberger legt wieder drei Hektar an, startet mit Chinakohl. Georg Scherer, auf der Suche nach gutem Gemüse für sein Frischekonzept, schaut sich das Feld an, vereinbart eine Probelieferung. Ergebnis: „Tolle Verkaufszahlen“.
Seit dem Tag im Herbst 2015 ist eine stabile Kooperation entstanden. Mit wöchentlichen, oft täglichen E-Mails, Telefonaten oder Treffen im Markt. Nach Chinakohl folgen im Sommer 2016 Salate.
Nachhaltige Kooperation: Regionale Frische bei Edeka Scherer