Wenn im Supermarkt nachts die Lichter leuchten und Heinzelmännchen aka fleißige Mitarbeiter eifrig Kisten packen, dann kann das nur eines bedeuten: wegen Umbau geschlossen. Der LEH hübscht sich auf, modernisiert und erweitert, um zukunftsfähig zu sein. So auch Edeka Zierles in Oer-Erkenschwick.
Der Laden schließt und die Arbeit startet: Kisten auf, Waren rein, alles gut verstauen. Die Mitarbeiter schuften die Nacht durch, damit am nächsten Morgen der Bautrupp starten kann. Für 7 Tage übernehmen sie den Markt. Dann öffnen die Türen wieder - und alles muss an seinem alten oder neuen Platz stehen. Umbauphasen sind fordernd, jeden Tag müssen neue Entscheidungen getroffen, Planungen nachjustiert werden. „Es hat alles funktioniert. Die Zeit dazwischen verblasst zum Glück in meiner Erinnerung“, lacht Marc Zierles.
Das Interesse am Umbauen ist groß im LEH. Laut einer POS-Profi-Club-Umfrage der LZ direkt planen 23 Prozent Modernisierungsmaßnahmen in diesem Jahr, 11 Prozent fürs nächste. Im Fokus stehen die Kühlmöbel (57 Prozent), es folgen Beleuchtung (44 Prozent) und Regalerweiterung (35 Prozent).
In dieser einen Woche hat sich in dem 3.000 Quadratmeter großen Markt von Marc Zierles einiges geändert. Geplant war das anfangs nicht: „Man fängt mit dem ersten Zipfel an und hat auf einmal den halben Markt in der Hand“, so der Kaufmann. Dazu gehören die Beschilderung der Abteilung und der Regale genauso wie die Neusortierung und -gestaltung in einigen Sortimenten. Die Bedientheken sind um 6,50 Meter auf 20 Meter gewachsen, der Bereich mit SB-Fleisch hat sich sogar verdreifacht. Der Kassenbereich wurde komplett erneuert. Mit dem Ergebnis sind die Eheleute Anja und Marc Zierles rundum zufrieden.
Wo in der O&G-Abteilung vorher noch ein Deckenelement hing und orange Farbtöne den Kunden begrüßten, locken nun luftige Höhen und mehr Platz. Die Abteilung hat sich um 100 Quadratmeter vergrößert und eine 10 Meter lange Bedientheke erhalten. „Der Gedanke mit der Bedientheke hat mich schon lange gereizt“, erklärt Zierles.
Vorteil ist der Austausch mit den Kunden: Bei exotischen Früchten trauen sich Kunden oftmals nicht zuzugreifen, da kann die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter direkt einwirken, erklären und zusätzlich Anregungen zum Verzehr vermitteln. Ganztägig finden außerdem Verkostungen mit dem Artikel des Tages statt. „Es soll sich gerne und viel mit den Kunden ausgetauscht werden“, so Zierles.
Das Sortiment hat er insgesamt bezüglich Regionalität und Lokalität noch ausbauen können. Eine lokale Firma ist „Trüffelwerk“ aus Recklinghausen. Sarah Küper liefert jeden Freitag Pilze aus eigener Zucht wie beispielsweise Roter Saitling. Mal eben 10 Kisten bestellen funktioniert allerdings nicht. Wie viele es sind, hängt von der Ernte ab. Da können es auch mal nur zwei Kisten sein. Aber gerade mit solchen speziellen Highlights erobert man Kundenherzen.
Der große Erfolg und die hohen Zugriffszahlen haben auch hier nach Änderung gerufen: Zierles hat das vegane und vegetarische Sortiment weiter ausgebaut. Verdreifacht. „Wir haben den kompletten Ordersatz und alle Fremdlieferanten, die Edeka zur Verfügung stellt, eingelistet.“ Und den Kunden gefällt es.
Damit das eine oder andere Sortiment wachsen konnte, musste aber an anderer Stelle verkleinert werden. „Leider sind unsere Regale nicht aus Gummi. Daher haben wir uns im Non-Food-Sortiment etwas gestrafft, Produkte ausgelistet.“ Dazu gehört der Bereich Großplastik, der zwar funktionierte, aber eben viel Platz benötigte.
„Irgendwo muss man zusammenschieben. Und am Ende sind wir Edeka - und unsere Hauptkompetenz sind Lebensmittel.“ Diesen Platz nutzt Zierles jetzt lieber für Frische und Trockensortiment, um im Bio-, Spezialitäten- und Manufakturbereich zuzulegen. „Wir haben vielen Warengruppen einen ganz neuen Auftritt verschafft. Damit können wir den Kunden deutlich mehr präsentieren. Nicht nur Optik, sondern auch Servicekompetenz.“
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