Nach Nüssen, Müsli oder Linsen hat es nun ein weiteres unverpacktes Produkt an den POS geschafft: Loser Tee in Glasbehältern. Wie nachhaltig ist diese Alternative wirklich?
Die Idee, Reis oder Nudeln unverpackt zu kaufen, liegt im Trend. Immer mehr Märkte bieten Unverpackt-Stationen an, an denen Kunden ihre Trockenprodukte in mitgebrachten oder geliehenen Behälter abfüllen können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Produkte zum Selbstabfüllen reduzieren Plastikmüll und wirken der Ressourcenverschwendung entgegen.
Auch bei verpackten Produkten setzen Hersteller zunehmend auf recyclefähiges Material aus Papier oder verwenden dünnere Folien, die ebenfalls leichter abgebaut werden können oder verzichten – wie das
Startup Savour – komplett auf Papier und Folie und verwenden für ihre Teeprodukte Glasbehälter.
Ausgefallene Teekreationen entdeckt
So sind die Teekreationen des Frankfurter Unternehmens nicht nur plastikfrei verpackt, sondern bestehen ausschließlich aus natürlichen Aromen und Zutaten – auf künstliche Zusätze und Zucker wollen die Gründer verzichten.
„Auf unseren Reisen haben wir immer wieder ausgefallene Teekreationen entdeckt“, sagt Savour-Gründungsmitglied Nazmi Orhan. „Um diese sichtbar zu machen, haben wir uns für hochwertige Korkengläser entschieden. Diese bringen den Tee nicht nur besser zur Geltung, sondern schonen auch die Umwelt.“
Neben der Reduktion von Plastikmüll haben Glasverpackungen einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie sind gasdicht, geruchlos und geschmacksneutral. Das bedeutet, Glas geht keine Wechselwirkung mit anderen Stoffen ein, gibt keine Schadstoffe ab und ist somit aus gesundheitlicher Sicht – laut Verbraucherzentrale – das
beste Verpackungsmaterial für Lebensmittel.
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Doch es gibt auch Nachteile: Glasverpackungen sind vergleichsweise schwer und verursachen höhere Transportkosten. Zwar kann Glas beliebig oft in den Schmelzprozess zurückgeführt werden, aber auch beim Einschmelzen ist der Energieverbrauch hoch. Mehrweg-Glasverpackungen dagegen können vor der Einschmelzung bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden und haben dadurch eine positivere
Klimabilanz.
Biologisch abbaubare Nachfüllbeutel
Darüber scheint sich das in 2018 gegründete
Startup MainTea bewusst zu sein. So bietet das Unternehmen, zusätzlich zu ihren in Glasdosen verpackten Teeprodukten, die Mischungen in biologisch abbaubaren Nachfüllbeuteln an. Auf diese Weise können die leeren Gläser immer wieder neu befüllt und wiederverwendet werden. Der Versand erfolgt CO2-neutral mit DHL GoGreen.
„Wir haben lange überlegt, ob wir Mehrweg-Gläser anbieten sollen, welche die Kunden an uns zurückschicken“, sagt Geschäftsführer Paul Janik Sahm. „Aber das verursacht erneut höhere Transportkosten. Gläser zum Wiederauffüllen sind eindeutig die nachhaltigere Alternative.“
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