Kundenverhalten: Vierte Welle: Kommt der näch...
Kundenverhalten

Vierte Welle: Kommt der nächste Toilettenpapier-Hype?

IMAGO / agefotostock
Eine vierte Welle könnte das Einkaufsverhalten abermals beeinflussen.
Eine vierte Welle könnte das Einkaufsverhalten abermals beeinflussen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) schlägt Alarm: „Die vierte Welle hat begonnen“. Das wird auch das Einkaufsverhalten beeinflussen. Was kommt da diesmal auf uns zu?

Auch wenn Lebensmittel-Lieferdienste zuweilen große Warenlücken haben, von einem haben sie mehr als genug: Daten. Sie wissen genau, was Kunden kaufen. Und noch wichtiger: Sie wissen was Kunden suchen - also kaufen wollen.

Einer der größten Liefer- und Abholservices in den USA ist Instacart. Dort rechnet man ebenfalls mit einer vierten Welle. Sie verändert jetzt schon das Shoppingverhalten in den USA.

Laut den Instacart-Zahlen, die man so ähnlich auch für Deutschland erwarten darf, kaufen die Verbraucher inzwischen wieder verstärkt Gesundheits- und Wellnessartikel.
Allein die Verkäufe von Desinfektionssprays, Desinfektionstüchern, Händedesinfektionsmitteln und Erkältungsmedikamenten stiegen in der letzten Woche auf der Instacart-Plattform um 15 Prozent oder mehr.

Die ganz große Toilettenpapier-Krise erwartet man aber nicht. „Wir rechnen zwar nicht mit einer Rückkehr zu den Verhaltensweisen der frühen Covid-Ära, wie das extreme Hamstern, aber wir wären nicht überrascht, wenn die Verbraucher ihre Vorratskammern wieder füllen, um sich auf mehr Zeit zu Hause und erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vorzubereiten, sagte Asha Sharma, Chief Operating Officer von Instacart, in einer Presseerklärung.
Womit man auch rechnen sollte ist, dass Kunden wieder bewusster zu gesünderen Lebensmitteln greifen. Der vermehrte Griff zu Frischobst und Gemüse war ein deutlicher Trend bei vorhergehenden Wellen.
Zahlen von POSpulse zeigen beispielsweise, dass deutlich mehr Kunden seit dem Ausbruch von Corona auf eine Bio-Kennzeichnung von Lebensmitteln achten.

Weitere klare Trends:
  • Obst und Gemüse werden seit Pandemie-Beginn mehr gekauft.
  • Nahrungsergänzungsmittel werden bei höheren Infektionsraten mit Sicherheit wieder mehr nachgefragt.

Und noch ein Faktor könnte entscheidend werden. Beinahe jeder zweite Befragte sagt laut POSpulse-Studie, dass er durch die Corona-Krise finanzielle Einbußen erlitten hat oder mit Einbußen rechnet. Das Interesse an Rabatten und Angeboten, derzeit noch unterhalb des Mai-Niveaus, könnte also zunehmen, wenn die Lage wieder bedrohlicher empfunden wird. Dafür könnte zusätzlich die Inflation sorgen.

Dass Kunden schon preissensibler geworden sind, zeigt ein Frühwarnindikator: Über Angebote informieren sich Kunden laut POSpulse-Studie derzeit wieder deutlich häufiger in Handzetteln.
 
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