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V-Mini ohne Kassierer: High-Tech ohne Firlefanz

Hermann Rupp

Der Regionalhändler Georg Jos. Kaes hat sich radikal verkleinert: Mit dem Shopformat "V-Mini". Der Allgäuer Markt reiht sich ein in die Riege unbemannter Supermärkte à la Amazon go und Rewe Pick&Go, aber mit weniger technischem Firlefanz.

Die Georg Jos. Kaes GmbH mit Sitz in Mauerstetten (Ostallgäu) ist eines dieser gallischen Händlerdörfer, über die man sich freut, dass es sie noch gibt. 58 Filialen namens "V-Markt" tummeln sich in und um München, meist aber im Allgäu.

Laut der Firma soll 1685, also nur knapp 40 Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg, der Grundstein für die späteren V-Märkte in Form eines Einzelhandelsgeschäfts in Kaufbeuren gelegt worden sein. Von den Vorfahren des heutigen Kaes-Geschäftsführers Horst Hermann.

384 qm, keine Verkaufsmitarbeiter

Just in dieser Stadt hat Kaes ein Shopformat eröffnet, das sich wieder der Größe von 1685 zumindest annähern dürfte: Sind die orange-blauen V-Märkte normalerweise zwischen 3.500 und 16.000 Quadratmeter groß, so hat der neue "V-Mini" nur 384 Quadratmeter Verkaufsfläche.
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Und keine Verkaufsmitarbeiter. V-Mini ist für die Bayern ein Autonom-Projekt, in dem sich die Nachbarschaft in ländlichen Regionen selbst versorgen kann. Für den schnellen Einkauf mit dem Lastenrad oder den kleinen Wochenendeinkauf. Technisch basiert es auf Wanzls "Connect"-Modul.

Store-Check: V-Markt macht auf Mini


Anders als etwa im Rewe Pick&Go, rechnet sich die Ware nicht selbst ab beim Griff ins Regal, sprich: Es gibt keine Sensoren und Kameras. Dennoch ist der Shop sehr technisch, vom Einlass mittels Geldkarte über die Erfassung der Volljährigkeit beim Alkoholkauf bis hin zum Auschecken an intuitiven SCO-Kassen.

3.500 Artikel stehen zur Verfügung. Obst und Gemüse, Trocken- und Molkereiprodukte sowie Drogerie- und Haushaltsartikel für den täglichen Bedarf. Die Sortimentstiefe ist ebenfalls gegeben: regional, Bio, Preiseinstieg oder bekannte Markenprodukte. Dazu das "Brothaus" mit 13 frischen Artikeln.

Kunden und Kommunen wollen mehr V-Minis

Der V-Mini, der übrigens ans Ladenschlussgesetz gebunden ist und somit nachts nicht auf hat, kommt nach knapp drei Monaten laut Kaes gut an. Ursprünglich hatte man das Konzept ersonnen, weil es kaum mehr Flächen für große Märkte gibt, und dann noch die Mitarbeiterproblematik.

"Bereits kurz nach Eröffnung haben sich aus anderen Regionen Kunden und Kommunen mit potentiellen alternativen Standorten gemeldet", so Kaes. V-Mini soll aber bestehende V-Märkte nicht ersetzen, beruhigt das Management. "Für uns ist der V-Mini auch ein Testlabor für Technik, das die Teams in den anderen V-Märkten in Zukunft effektiv unterstützen kann“, so Chef Christoph Hermann.



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