Kolbrücks Kracher
LZdirekt/midjourney 
Mitarbeiter aus den Handelszentralen machen oft ein Praktikum im Supermarkt, um den Alltag am POS besser kennenzulernen. Doch manches bleibt ihnen verborgen. Wir enthüllen die letzten Geheimnisse.
In der Welt der Supermärkte gibt es vermutlich mehr dunkle Geheimnisse, als man in eine Tiefkühltruhe packen könnte! Hier sind die Geheimnisse, von denen die Menschen in der Zentrale wahrscheinlich nichts ahnen.
Und nein, mit Geheimnisse ist nicht gemeint, dass das Lager ein Portal in eine andere Dimension sein muss, weil die Mitarbeiter, die dorthin verschwinden, nie wiederkommen. Es ist, wenn überhaupt der Weg nach Narnia, wo eine unendliche Fülle an Waren und wild gefüllten Rollcontainern darauf warten, sortiert zu werden.
Natürlich weiß jeder, dass die Preisschilder an den Regalen nicht das Werk kleiner Heinzelmännchen sind, die nachts in den Supermarkt schleichen und Zahlen auf Papier zaubern. Aber was die wenigsten wissen ist, dass Barcode scannen ein perfektes Training für den Daumen ist.
Was Mitarbeiter aus der Zentrale wissen, wenn man Sie ins Vertrauen zieht: Manchmal sprechen die Mitarbeiter in Code. "Wir brauchen 4711 in 0815" könnte tatsächlich ganz sachlich bedeuten: "Setzt mal den Preis der Zweitplatzierung in Gang 3 runter". Vielleicht ist es aber auch eine Warnung: "Hilfe, unser nervigster Kunde kommt gerade“. Es könnte aber auch heißen: „Elyas M'Barek ist gerade reingekommen. Elyas M'Barek!!!“
Fast ahnen kann man dieses dunkle Geheimnis: Jeder Mitarbeiter hat mindestens einmal in seinem Leben den Traum gehabt, sich auf eine Palette mit Toilettenpapier zu legen und einfach nur zu schlafen. Ja, die Zentrale ahnt nicht, wie bequem eine Palette mit Toilettenpapier tatsächlich sein kann. Und lässt sich so womöglich ein Geschäftsmodell entgehen.
Im Marketing hat man sogenannte "Personas". Die beschreiben symbolisch eine Gruppe von Kunden, mit ihren konkret ausgeprägten Eigenschaften und einem konkreten Nutzungsverhalten. Doch Überraschung: Sie leben meist in Powerpoint-Folien und nicht in der Nachbarschaft.
Ein offenes Geheimnis ist es, dass Mitarbeiter nicht nur einen 7.Sinn für Probleme, Kundensorgen und Gefahren haben, sondern nach einem harten Tag schon mal Stimmen hören können. Nach Ladenschluss fangen nämlich die Karotten an, über die Kartoffeln zu lästern. Sie sind besonders unzufrieden mit ihrer Platzierung im Regal, neben den unsympathischen Zwiebeln. Und wann Testkäufer kommen, verraten die Radieschen, weil sie das Gras wachsen hören. Isso.
from Imgflip Meme Generator
Zudem verfügen die Mitarbeiter auch über geheimes Wissen. Sie kennen vermutlich nicht nur den PLU-Code für das Leben, das Universum und den ganzen Rest, sie wissen auch, dass manch ein Scanner lieber ein wählerischer Leergutautomat geworden wäre. Deshalb geht es manchmal an der Kasse mit ihnen durch, sie werden zickig und lesen nur die Barcodes, die ihnen gefallen.
Arbeiten im Supermarkt ist zuweilen ein bisschen wie in einer Sitcom zu leben, wo jeder Kunde ein potenzieller Nebendarsteller ist und der Leergutautomat das ständig kaputte Requisit. Manchmal ist es allerdings wie in einer alten Sitcom, die zum 47mal wiederholt wird.
Unsere Woche am POS
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Supermarkt-Mitarbeiter sind eigentlich auch Experten für moderne Militärstrategie. Sie verstehen das Prinzip "Führen durch Auftrag". Und das geht so: Der Befehlshaber erklärt seinen Leuten vor Ort die Lage, macht seine Absicht und sein Ziel klar. Dann lässt er die Leute vor Ort in Ruhe, er vertraut auf ihre Urteils- und Entschlusskraft. Buchtipp dazu: Stefan Knoll: "Denken und Führen in Zeiten der Digitalisierung".
Und schließlich: Sie haben Spaß. Trotz der langen Stunden, der mürrischen Kunden und der ewigen "Wo finde ich...?"-Fragen, lieben die Mitarbeiter das, was sie tun. Denn am Ende des Tages, wenn die Lichter ausgehen und die Karotten wieder zu reden anfangen, wissen sie, dass sie Teil eines großen Teams sind, das auch an chaotischen, verrückten Tagen großartiges leistet.
Und das ist ein Geheimnis, das wir gerne teilen.
