Das Thema Frische trägt der Lebensmittelhandel gerne wie eine Monstranz vor sich her. Die lässt sich ganz leicht aufpolieren.
Abhol- und Lieferdienste werden immer beliebter. Das stellt die Supermärkte vor Probleme. Wie sollen sie Frische demonstrieren, wenn es Apfel und Banane auch per
Kurier gibt?
Einige Experten sagen dem stationären Handel daher schon binnen weniger Jahre einen
massiven Schwund voraus.
Ein mehr an Frische und Aktionen, die den alltäglichen Einkauf zu einem
Marktplatz-Erlebnis macht, soll dem entgegenwirken. Also bieten Händler fertig zubereitete Lebensmittel, Weinbars, Kostproben, Kochvorführungen, Kurse und allerlei andere individuelle Lösungen nach dem Geschmack der Kunden an.
Ein lukratives Beispiel ist seit einiger Zeit die hauseigene Saftbar oder auch eine Zapfanlage, die mehr bietet, also nur die zumeist allseits bekannte (und nicht ganz unintensive) Orangensaftpresse.
Die Vorteile einer Saftbar oder Zapfstelle als Ausweis von Frische liegen auf der Hand. Doch zunächst sollte man sich fragen, ob diese Lösung zum Geschäft passt.
Folgende Fragen sollten vor der Investition geklärt sein:
Was bieten Sie derzeit an Getränken an?Haben Sie bereits eine Kaffeebar, eine Aktionsfläche bei O&G, Platz an der Salatbar? Dann könnten Sie das Angebot mit einer Zapfanlage ergänzen.
Wer ist Ihre Zielgruppe?Für einige Verbraucher gehört frischer Saft zur
Wellness-Routine. Für andere ist Saft (nur) eine köstliche Erfrischung. Wenn also Ihre Kunden sehr gesundheitsbewusst sind, könnte das Angebot sich leichter rentieren.
Was erwarten die Kunden?Frisch zubereitete Getränke gibt es für jeden Geschmack. Finden Sie heraus, ob ihre Kundschaft eher gesunde Smoothies möchte, einfache Erfrischungsgetränke wie aromatisierte Limonaden und Eistees bevorzugt oder an
Exoten und speziellen Bio-Produkten interessiert ist.
Passt das in die Personalplanung?Saftbars können angesichts von nötiger
Beratung und Reinigung schnell personalintensiv sein. Das muss man durchkalkulieren. Dabei darf man eines nicht vergessen. Je nach Gestaltung lassen sich die
Inventurverluste durch Lebensmittelabfälle reduzieren, wenn man "unansehnliches" Obst und Gemüse in einer Saftbar verwertet, anstatt es wegzuwerfen. Das ist dann auch ein Stück Nachhaltigkeit.
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