Kolbrücks Kracher: Vergesst die Technik
Kolbrücks Kracher

Vergesst die Technik

IMAGO / Shotshop

Seit Montag reisen wir zu den Supermarkt Stars des Jahres. Die Märkte: Top. Mehr als alles andere aber beeindrucken die Menschen und was man von ihnen lernen kann.

Wir haben sie gesehen. Die Märkte, die mit viel von dem technisch heutzutage Machbaren ausgestattet waren, deren Ladenbau stylisch und gemütlich wirkte, die auch digital auf der Höhe der Zeit sind.
Das alles beeindruckt. Das alles hilft. Doch wären gerade diese Märkte und ihre Macher, die Supermarkt Stars des Jahres (hier geht es zu den Beiträgen) auch ohne die jüngste Innovation erfolgreich?

Ich denke ja.

Erfolgreich sind hier nämlich vor allem die Menschen im Markt. Sie verbreiten Atmosphäre, Herz, übertragen ihr Gemeinschaftsgefühl auf die Kunden.
Sie inspirieren auch unser Team.

Gegenprobe: Jede Wette, dass ein Markt, mag er auch mit allen Raffinessen ausgestattet sein, auf Dauer nicht überzeugend erfolgreich sein kann, wenn es im Team nicht stimmt. Schon gar nicht kann er im Wettbewerb bestehen. Es sind die Menschen, die den Unterschied machen.

Das spürt man mehr, als dass man es sieht. Aber man kann es an Details erkennen, die der Kunde unbewusst wahrnimmt. Das schönste Ladenbild bekommt dann nämlich schnell Risse. Hier ein bisschen Unordnung bei Obst- und Gemüse, da eine etwas lieblos hingepfropfte Zweitplatzierung, dort ein wenig ungepflegte Artikelreihen. Mitunter ein fehlendes Lächeln an der Kasse, ein gesenkter Blick, wenn der Kunde im Gang vorbeigeht.

Stimmt es im Team, dann lächelt der Markt

Fragt man Teams, Marktleiter, Hausleiter und Kaufleute, wie man so ein Lächeln auf Mitarbeiter und Kunden zaubert, dann hat das wenig mit Magie, aber umso mehr mit der eigenen Haltung zu tun. Und da lassen sich immer wieder Gemeinsamkeiten erkennen:

  • Die Präsenz jedes Einzelnen. Also sich in jedem Moment auf eine bestimmte Aufgabe oder einen Menschen einzulassen.
  • Jeden im Team nach seinen individuellen Stärken und Kompetenzen einzusetzen und Freiräume zu ermöglichen.  
  • Sich selbst gegenüber freundlich und achtsam zu sein und diese Freundlichkeit und Achtsamkeit an andere weiterzugeben.
  • Darauf zu achten, dass Mitarbeiter nicht nur gut arbeiten, sondern auch Spaß daran haben.

Vieles davon kann man lernen, manches sich abschauen, wenn es vorgelebt wird. Aber: Für Glück und Zufriedenheit im Team ist nicht nur die Führungsriege verantwortlich, sondern jeder Einzelne.

Eine positive Grundhaltung sollte man mitbringen. Und den Sinn für die gemeinsame Verantwortung, für den Markt, aber auch für jeden Einzelnen im Team. Denn man muss auch mal mit einem Montagsgesicht in den Markt kommen dürfen. Man sollte aber mit einem anderen Gesicht wieder gehen.
In den guten Teams sorgt man untereinander dafür.



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