Kolbrücks Kracher: Können Sie Katastrophe?
Kolbrücks Kracher

Können Sie Katastrophe?

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Besser schon mal eine Notvorrat ansparen?
Besser schon mal eine Notvorrat ansparen?

Katastrophe ist ja gerade immer. Wie aber kann man sich vorbereiten? So auf eine richtige. Und vielleicht sogar als Supermarkt Flagge zeigen?

Dieser Tage rät Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine zur Vorsorge für den Krisenfall. „Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfällt oder das tägliche Leben auf andere Art und Weise eingeschränkt wird, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben“, sagte die SPD-Politikerin dem „Handelsblatt“.

Da kann man jetzt nun manches zu sagen, denken und auch tun.

So könnte man nun denken, dass es nun wieder los geht mit dem Toilettenpapier, dem Mehl und dann vielleicht auch noch Bohnen, Kohlrouladen und Ananas in Dosen dazu kommen, was nicht jeder wirklich vermissen würde.

Helfer im Katastrophen-Alltag

Weil Supermärkte aber nicht nur Waren verkaufen, sondern auch Helfer im Alltag sind, könnte man aber aus dem Trend zum "Prepper" auch ein serviceorientiertes Geschäft machen.

Also her mit der Zweitplatzierung, die dem Kunden eine große Kiste „Notvorrat Faeser“ bietet. In der ist dann vieles drin, was der Katastrophenschutz so empfiehlt und wird auf Bestellung vom Team zusammengepackt. Aber bitte auch eine vegetarische und vegane Variante anbieten!

Derlei gibt es ja auch im Internet und die Marge scheint mir dort alles andere als katastrophal. Da geht also was.

Apropos:
Ist Ihnen aufgefallen, dass Faeser ausdrücklich von "Stromausfall" spricht?
Wie sieht es da bei Ihnen im Markt aus?
In der Kühlung?
Und an der Kasse?

Hilft ja alles nichts, wenn man bei längerem Stromausfall nicht kassieren kann – oder der Kunde kein Bargeld hat, weil auch die Bankautomaten "leer" sind.

Was tun, wenn man nicht schon eine Photovoltaikanlage oder ausreichend Notstrom hat?

In Finnland werden jetzt 300 krisenfeste Supermärkte eingerichtet. Da taut dann nix auf, wenn der Strom mal ausfällt.

Das Ziel: Ausfallsichere Geschäfte in einer maximalen Entfernung von 50 Kilometern zum nächsten funktionierenden Geschäft in Städten und 150 Kilometer in ländlichen Gebieten. In Großstädten sollen die Geschäfte im Verhältnis zur Einwohnerzahl näher beieinander liegen.
Das Werkzeug: Feste und mobile Notstromanlagen.
Unter anderem Lidl beteiligt sich an dem Projekt mehrerer Handelsketten zusammen mit dem Zentrum für Versorgungssicherheit.

Allerdings braucht so ein Projekt Geduld. Erst 2027 soll das Projekt vollständig umgesetzt sein. Das ist vielleicht ein wenig großzügig kalkuliert.

Das mit dem Stromausfall ist übrigens gar nicht so schwarz gemalt. Liest man den hiesigen aktuellen Bericht "Feststellung des Bedarfs an Netzreserve für den Winter 2022/2023 sowie den Betrachtungszeitraum April 2023 bis März 2024", dann sind die Chancen gerade recht ungenehm hoch, dass es im nächsten Winter hier und da doch recht dunkel werden könnte.

Also vielleicht ein paar Teelichter mehr in die Kiste für die Kunden packen. Die sind ohnehin keine schlechte Idee. Aber dazu mehr in der kommenden Woche.

Kolbrücks Kracher gibt es exklusiv jeden Donnerstag auf LZdirekt.de.




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