Frische galt lange als die ganz große Stärke des Lebensmitteleinzelhandels gegenüber der Online-Konkurrenz. Doch wie lange noch?
Tomaten will man vorher drücken, Salat sehen, Ananas riechen und auch sonst auf Obst & Gemüse vor dem Kauf dann doch gerne selbst einen kritischen Blick werfen. Oder auch zwei.
So antworteten Kunden in Meinungsunfragen immer wieder, wenn sie nach ihrem Einkaufsverhalten auf der Fläche und im Internet gefragt werden. Waschpulver und Tiefkühlpizza können man zwar im Web kaufen, so der Tenor, die Frische dann aber doch bitte selbst im Laden. Wer wisse denn schon, so der Vorbehalt was einem da in die Tüte gepackt werde.
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Doch die Corona-Pandemie ändert diese Einstellung gerade massiv. Das zeigen aktuelle
Zahlen aus den Niederlanden. Dort ist die Zahl der Onlinekäufe von Frischobst und Gemüse um 60 Prozent gestiegen. Die Zahl der Haushalte, die Obst und Gemüse online kaufen, ist dabei im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen, so dass der Online-Anteil an den gesamten Einkäufen der Verbraucher inzwischen bei 6 Prozent liegt.
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Auch aus den
Zahlen des Lieferdienstes Picnic zu den Trends im Lebensmittelhandel lässt sich ein deutlich steigender Frischenanteil bei den Online-Bestellungen herauslesen.
Dem Lebensmittelhandel könnte also auf Dauer eine massiver Wettbewerbsvorteil verloren gehen, wenn sich die Kunden daran gewöhnen, dass die Online-Lieferanten schon die richtigen Tomaten liefern. Erst recht, wenn Maschinen das mit Künstlicher Intelligenz schneller und verlässlicher machen.