Sortimente: Haribo und Co nicht gelistet? Das...
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Haribo und Co nicht gelistet? Das können Sie jetzt tun!

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Herbstzeit. Jetzt wird in den Handelszentralen mit den Herstellern verhandelt. Es wird hart gerungen. Da fliegt schon mal ein Produkt zeitweise komplett aus dem Regal. Was tun?

Dieser Tage trifft es Haribo bei Edeka. Dort sind derzeit nicht alle Artikel der Marke im Regal.

Den Grund macht Edeka in der Filiale sogar per Plakat publik. „Leider ist es uns trotz harter Verhandlungen nicht gelungen, eine Einigung mit dem Lieferanten zu erzielen.“

Das lesen wir auf dem Schild, das der den HSV- und Huskies-Fans nicht ganz unbekannte Jojo Liebnau bei Twitter zeigt:

Es dürfte, wie immer in diesen Fällen, um ein paar Cent im Einkauf gehen. Cent, die der eine mehr haben will, oder der andere weniger zahlen will. Cent, die sich dann schnell zu Millionen summieren.

Wer da im Konditionenstreit im Recht ist, muss uns an dieser Stelle nicht interessieren. Dem Kunden ist das ja auch gleichgültig. Dem fehlt schlicht sein Haribo, seine Coca-Cola, seine Nivea, sein Nestlé-Produkt, seine Unilever-Marke, sein Heinz-Ketchup, wenn mit temporärer Auslistung der Druck auf den Lieferanten erhöht wird.

Die Aufzählung zeigt: Über die Jahre (und die Herbststürme) hinweg, kann es so ziemlich jeden treffen.

Und auch, dass Edeka mit dem Finger auf Haribo zeigt, ist nicht ungewöhnlich. Das „Blame Game“, das Spiel mit dem Schwarzen Peter, hat im Handel zunehmend Routine. Der Kunde fragt ja schließlich. 

Was Sie tun können, wenn Kunden die Warenlücke beklagen

Doch man kann auch noch andere Dinge tun, wenn den Kunden die Warenlücke nervt.

Werden Sie doch mal kreativ:

  • Seien Sie vorbereitet: Erklären Sie dem Kunden, bei welchem Wettbewerber er das Produkt bekommt. So viel Größe und Selbstbewusstsein beeindruckt. Dabei verschenken Sie nur wenig. Der Supermarkt von nebenan hat eh längst spitz gekriegt, was ihnen fehlt, und bewirbt genau das massiv im Handzettel und im Markt. 
  • Bieten Sie dem Kunden an, ihn sofort zu informieren, wenn das Produkt wieder da ist. Legen Sie eine datenschutzkonforme Liste an und laden Sie die Kunden zu einer „Welcome back“-Party ein. Vielleicht gibt es dafür sogar Promo-Material vom Hersteller.  
  • Versuchen Sie im Gespräch mit dem Kunden herauszufinden, warum es gerade dieses Produkt sein soll. So lernen Sie seine Vorlieben und Einstellungen kennen und können ihm vielleicht eine Alternative  – oder eine komplett andere Range empfehlen.  
  • Bieten Sie den Kunden, die sich beklagen, ein kleines Trostpflaster. Einen Rabatt, einen kleinen Beutel Werbesüßigkeiten. Machen Sie an vollen Tagen doch für ihn eine eigene Kasse auf.   
  • Gehen sie besonders offensiv mit der Warenlücke um. Stellen Sie nicht nur einfach ein Schild auf, das auf das Problem hinweist. Inszenieren Sie die Lücke: Gestalten Sie eine Vermissten-Anzeige. Bauen Sie mit Pappe ein „Schwarzes Loch“ drumherum. Stellen Sie einen Kalender ins Regal, der anzeigt, wie lange das Produkt schon fehlt.
  • Fordern Sie die Kunden auf, Ihnen zu schreiben, warum ihnen das Produkt fehlt. Da gibt es sicherlich noch mehr Ideen.
  • Was man natürlich auch tun kann: Eigenmarken anbieten oder andere Marken. So empfiehlt es die Edeka.



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