Warteschlangen an der Bedientheke sind für den Kunden schmerzhaft. Gerade in Corona-Zeiten. Was also tun, wenn im Vorweihnachtsgeschäft die Schlangen immer länger werden?
Das Management der wartenden Kunden an Kasse und Theke verlangt in Corona-Zeiten mehr Aufmerksamkeit denn je. Abstandsregeln müssen angezeigt, organisiert und orchestriert werden, Wartezeiten aber kurz gehalten werden, weil viele Kunden gegenwärtig wieder nicht gerne länger als nötig im Markt sind.
Insbesondere im Vorweihnachtsgeschäft sorgt das für zusätzliche Herausforderungen.
Längst bieten etliche Händler an der Bedientheke beispielsweise Ticket-Spender.
Man kennt das aus anderen Wartebereichen, beispielsweise dem Krankenhaus. Nummer auf einem Zettel ziehen und warten, dass die Nummer auf einem
Display angezeigt wird und man an der Reihe ist.
Solche Wartenummer-Lösungen, auch wenn die Aufrufanzeigen an der Frischtheke über ein schickes Display erfolgt, umweht ein wenig der Charme der 70er Jahre und sie zwingt den Kunden dann doch, ständig auf eine Zahlenanzeige zu starren ("Bin ich schon dran?"). Psychologisch ist das übrigens fatal. Auf diese Weise fühlt sich die Warterei nämlich meist viel länger an.
Und verpasst man seine Nummer, dann ist der Ärger groß. Denn ist die Nummer durch – kann man wieder einen neuen Zettel ziehen. Hinzu kommt: Oftmals stehen die
Ticket-Stelen unauffällig in einer Ecke und werden von Kunden übersehen. Dann ist anschließend das „oh“ auch groß.
Tauglichkeit also: Geht so.
Digitale Aufrufsysteme
Dabei gibt es längst digitale Aufrufsysteme, die deutlich cleverer und – viel wichtiger – für den Kunden weitaus bequemer sind.
Dazu gehören sogenannte
Aufrufanlagen mit einem Pager. Ein derartiges Systen setzt gerade das Edeka-Center in Aschersleben ein und stellt es stolz bei
Instagram vor.
Der große Vorteil solcher Systeme: „Die Kunden können sich frei im Laden bewegen und die Wartezeit nutzen, ohne sich Gedanken zu machen ihren Platz zu verlieren oder ihren Aufruf zu verpassen“, heißt es beispielsweise bei
LeeTec, einem Anbieter, der mit seinen Dienstleistungen unter anderem bei diversen Edeka-Märkten präsent ist.
Pager für ein Aufrufsystem.
Einfach und verständlich
Das System der digitalen Aufrufer funktioniert recht simpel:
Kunden, die eine Beratung wünschen, nehmen sich einfach einen Pager aus dem Ständer. Sie landen dann in einer
virtuellen Warteschlange. Sobald ein Mitarbeiter frei ist, drückt er eine Taste an seinem Personal-Pager. Der nächste Kunde wird auf seinem Pager automatisch mit Vibration und Blink-Signal gerufen (Vapiano-Besucher kennen das) und der Mitarbeiter wird über die Nummer des gerufenen Kunden informiert.
Bei Edeka schwärmt man noch von einem weiteren Vorteil: „Die Kundinnen und Kunden werden von einer Verkaufskraft an der Theke in allen drei Warengruppen Käse, Wurst und Fleisch bedient und brauchen sich nicht ein weiteres Mal anstellen.“
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Einen Nachtteil gibt es aber. Das Funksignal hat eine ganz ordentliche Reichweite im Markt. Wenn dann der Kunde mit dem Pager gerade in der Weinabteilung stöbert, kann schon ein wenig Zeit vergehen, bis er wieder an der Theke ist. Da ist dann von den Mitarbeitern Flexibilität gefragt.
Natürlich muss man den Kunden auch erst einmal daran gewöhnen, ein solches System zu nutzen.
Zwar steht das
Bedientheken-Anrufsystem groß und gut sichtbar in der Nähe der Theke, aber im Edeka gibt es trotzdem 5 Prozent Rabatt für Tester des neuen Systems. So macht man das Modell bekannt und lernt die Kinderkrankheiten kennen. Vor dem großen Ansturm.
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