Halal-Lebensmittel sind ein Wachstumsmarkt – in Deutschland und in aller Welt.
Lebensmittel, die nach den islamischen Speisegesetzen verzehrt werden dürfen und somit „Halal-zertifiziert“ sind, verzeichnen seit mehreren Jahren eine wachsende Bedeutung. Dementsprechend halten auch immer mehr Halal-Produkte Einzug in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel in Europa. Halāl ist ein arabisches Wort und bedeutet in etwa „erlaubt“ und „zulässig“.
Grundsätzlich sind nach dem islamischen Recht alle Lebensmittel erlaubt, außer, sie sind eindeutig verboten. Ein Muslim darf somit beispielsweise unter anderem kein Schweinefleisch und Blut verzehren oder berauschende Mittel wie Alkohol genießen. Für Konsumenten sind besonders verarbeitete Halal-Lebensmittel von Interesse, da in ihnen klassischerweise häufig „haram“-Bestandteile, also nach den islamischen Speisegesetzen verbotene Zutaten, enthalten sind. So kommt etwa Gelatine in vielen Milchprodukten und Süßigkeiten zum Einsatz.Der
Halal Market in Halle 4.1 der Anuga inszeniert „erlaubte“ kulinarischer Genüsse aus aller Welt und deckt als Art Kaufregal am Point of Sale den gesamten Halal-Sektor ab: Angefangen bei Fleisch- und Milchprodukten über gekühlte und frische Nahrungsmittel, kalte und warme Getränke, Feinkost, gesunde Nahrungsmittel und sogar Bioprodukte, Brot und Backwaren, Süßwaren und Snacks bis hin zu Tiefkühlkost sowie einer ganzen Bandbreite an Startups- und Einzelhandelstechnik.
Die
Sonderschau soll auch konventionellen Lebensmitteleinzelhändlern die Gelegenheit bieten, einen Überblick über das Sortiment an Halal-Produkten zu gewinnen. Zugleich richtet sich das Format an internationale Einkäufer, die nicht nur bei den muslimischen Verbrauchern eine gestiegene Nachfrage an Halal-Produkten wahrnehmen, sondern auch bei Nicht-Muslimen und in der Industrie eine
gewinnbringende Marktnische sehen.
Im Halal-Markt tut sich aktuell auch einiges, denn das Thema Transparenz ist längst überfällig. Die fortschreitende Industrialisierung der Halal-Produkte benötigt eine Zertifizierung, die dem Bedürfnis nach Sicherheit und Qualität von mehr als fünf Millionen Muslimen in Deutschland und
mehr als 50 Millionen Muslimen europaweit Rechnung tragen muss.
Damit machen Europäer muslimischen Glaubens nur einen kleinen Teil der muslimischen Weltbevölkerung aus, zu der im Jahr 2020 laut dem Internetportal Statista mehr als 1,9 Milliarden Menschen zählten. Damit ist der Islam nach dem Christentum die zweitgrößte Religion der Welt. Bis zum
Jahr 2050 prognostiziert Statista einen Anstieg auf
mehr als 2,7 Milliarden Muslime weltweit, während zu diesem Zeitpunkt etwa
71 Millionen Menschen muslimischen Glaubens in
Europa leben werden.
„
Das jährliche Wachstum von Halal-Marktneueinführungen liegt bei +17,7 Prozent.
Anuga
Auf den Märkten des Nahen Ostens nimmt darüber hinaus besonders die Nachfrage nach Convenience-Produkten zu, die den Halal-Vorgaben entsprechen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Halal-zertifizierten Lebensmitteln auch „im Westen“: Halal-Lebensmittel wachsen stark, das durchschnittliche jährliche Wachstum der weltweit verzeichneten Marktneueinführungen von Halal-zertifizierten Lebensmitteln beläuft sich auf +17,7 Prozent, so die Anuga-Veranstalter.
Als Kontinent mit dem größten Anteil an der gesamten muslimischen Weltbevölkerung hat demnach Asien im Jahr 2019 mit 68,1 Prozent auch den größten Anteil an allen weltweit registrierten Neueinführungen mit Halal-Produktversprechen verzeichnet. Daneben bilden Afrika und der Nahe Osten wichtige regionale Märkte für Halal-Lebensmittel. Das wachsende Marktpotenzial biete daher eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten, dem der Anuga Halal Market Rechnung trägt, wirbt die Koelnmesse.
Der Anuga Halal Market ist vom 9. bis 13. Oktober 2021 in Halle 4.1. Die physische Anuga ist von 9.10. bis 13.10.2021 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die digitale Anuga @home steht von 11.10 bis 13.10.2021 zur Verfügung. Zutritt haben ausschließlich Fachbesucher.
Dieser Text erschien zuerst auf www.fleischwirtschaft.de.