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Gastbeitrag

Superfoods: Diese 10 regionalen Alternativen muss man kennen

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Superfoods sind die neuen Garanten für Fitness, Power und Attraktivität. Aber es muss kein Chiasamen und Avocado aus Mexiko sein. Gesundheitsmanagerin Kerstin Konrad stellt in einem Gastbeitrag Superfoods vor, die quasi von nebenan kommen.

Viele Verbraucher möchten auf tierische Produkte verzichten und ihren Körper dennoch mit allen Nährstoffen versorgen, die er braucht. Damit der eigene Vitamin- und Nährstoffgehalt dennoch gedeckt werden kann, greifen viele auf sogenannte Superfoods zurück.


Das Problem bei diesen liegt jedoch schnell auf der Hand: Sie sind zwar meist unglaublich gesund, haben gleichzeitig jedoch einen sehr langen Anreiseweg, bis sie endlich bei uns landen und das schlägt sich selbstverständlich auch im Preis nieder. Supermarkt-Kunden müssen aber keinesfalls auf importierte Lebensmittel zurückgreifen.

Wie sie sich bewusst ernähren können, weiß die vegane Ernährungstrainerin und Gesundheitsmanagerin Kerstin Konrad. Sie erklärt, welche regionalen Produkte es locker mit so manchem teuer importierten Lebensmittel aufnehmen können und wie Ihre Kunden diese somit ganz einfach ersetzen können.

Grün und gesund: Regionale Superfoods

Sauerkraut

Es ist vor allem im Winter eine herrlich schmeckende Variante, um den Körper mit ausreichend Vitamin C zu versorgen, die enthaltenen Ballaststoffe nähren unsere Darmbakterien und ganz nebenbei wird auch noch die Fettverdauung unterstützt. Die lebenden und aktiven Probiotika im Sauerkraut sind wichtig für unser Darmmikrobiom. Am besten ist es, das Sauerkraut selbst zu fermentieren oder beim Kauf darauf achten, dass es nicht pasteurisiert ist, da hier noch die wertvollen Probiotika (Milchsäurebakterien) vorhanden sind. Sollte es pasteurisiert sein, dann bitte die Bio-Variante vorziehen, da diese einen höheren Anteil an gesundheitlich wertgebenden Merkmalen hat als konventionell produziertes Sauerkraut.

Linsen

An den Linseneintopf in der Schulkantine denkt wahrscheinlich niemand gerne zurück, aber auch in dieser kleinen Nährstoffbombe finden sich zahlreiche Ballaststoffe, Eiweiß, Kalium, Kalzium, sowie Magnesium, Phosphor, Eisen, Selen und  Zink, was unter anderem auch für schöne Haare und Nägel sorgt. Zudem schmecken Linsen sehr gut, wenn sie richtig verarbeitet werden und am besten mit Getreide kombinieren.
Über die Autorin

Kerstin Konrad ist studierte Gesundheitsmanagerin und vegane Ernährungstrainerin in Ausbildung.  Durch ihre tägliche Arbeit sowohl in Einzelberatungen als auch als Fachberaterin im Reformladen hat sie es sich zum Ziel gemacht für ihre Kunden die passende Ernährungsform zu finden, um wieder mit Genuss eine neue Esskultur zu entwickeln und zu leben.


Aus persönlicher Erfahrung heraus, weiß sie wie kontrovers das Thema des Veganismus und die Kommunikation zwischen verschiedenen Esskulturen sein kann. Sie bietet seit diesem Jahr Online Einzelberatungen an, wie man seine Ernährung in 3 Monaten problemfrei umstellen und in Frieden kommunizieren kann.

In vielen Getreidearten ist zum Beispiel die Aminosäure Methionin stark vertreten und in Hülsenfrüchten wiederum nicht. Aus diesem Grund ist es gut, diese beiden Lebensmittelarten zu kombinieren, um alle essentiellen Aminosäuren (Eiweiß) aufzunehmen. Die Vitamine A und E unterstützen unsere Sehkraft und wirken zellschützend. Die enthaltene Folsäure, machen lange satt, geben viel Energie und wirken blutzuckerregulierend.

Ingwer

Ingwer hat den großen Vorteil, dass er mittlerweile in Europa angebaut wird und zudem eine besonders spannende Eigenschaft mitbringt, er wirkt nämlich krampflösend und kann somit eine echte Geheimwaffe sein.  Ganz nebenbei fördert der Konsum von Ingwer die Verdauung, stärkt das Immunsystem, regt den Kreislauf an und wirkt antibakteriell. Wollen Sie Ihren Körper mit ausreichend Vitamin C, Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium, sowie Phosphor versorgen, sollten Sie von nun an häufiger zu Ingwer greifen.

Aronia Beere

Die Aronia Beere ist nicht nur bei uns heimisch, sie ist außerdem reich an Vitamin E, K und C, B-Vitamine, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Iod und Mangan. Die Aroniabeere enthält den höchsten Anteil an Anthocyane (bläuliche Färbung) und verbessert die Sehkraft, ist anregend für die Thrombozythenbildung sowie entzündungshemmend. Doch das ist noch lange nicht alles, denn vor allem im Müsli oder einem frischen Joghurt schmeckt sie einfach herrlich. Sie beeinflussen unsere Körperprozesse positiv, da sie bioaktiv und ihre Wirkstoffe hoch antioxidativ sind.

Hanfsamen

Diese sollten auf der Liste der regionalen Superfoods keinesfalls fehlen, denn diese besitzen alle essentiellen Aminosäuren, sind voller Vitamin E, B1, B2, Calcium, Magnesium, Kalium sowie Eisen. Zusätzlich können sie mit mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren aufwarten, unterstützen die Zellerneuerung, stärken das Immunsystem und können Müdigkeit sowie Stimmungsschwankungen entgegenwirken.

Sprossen

Selbst gezogene Sprossen, die an jedem Ort, zu jeder Zeit wachsen und bereits nach 3 bis 5 Tagen geerntet werden können, sind im Grunde die wahre „schnelle Fertignahrung“ und versorgen uns dabei aufs Beste mit allen Nährstoffen: Sie liefern mehr Eiweiß als Fleisch, mehr Kalzium als Milch und viele weitere Nährstoffe in höheren Dosen als Kulturgemüse. Zusätzlich sind dazu extrem leicht verdaulich und schenken uns Lebensenergie. Einen grünen Daumen brauch man nicht wirklich, um sie immer frisch zur Verfügung zu haben.

Leinsamen und Leinöl vs. Chiasamen

Wenn es um Superfoods geht, sind Chiasamen meist nicht weit, denn diese galten lange Zeit als Inbegriff gesunder Lebensmittel. Das ist auch nicht verwunderlich, denn sie besitzen eine äußerst hohe Dichte an Ballaststoffen, Omega 3 Fettsäuren sowie Selen. Bevor Sie diese kaufen, sollten Sie jedoch wissen, dass die Samen ursprünglich aus Südamerika stammen und somit bereits eine lange Reise hinter sich haben, bis wir sie in unser Müsli streuen. Alternativ können Sie bedenkenlos ebenfalls zu Leinsamen greifen, denn hierbei handelt es sich um ein regionales Produkt, das neben den oben genannten Nährstoffen noch dazu mehr Eiweiß, Vitamin E und Kalium und mit 20g pro 100g ist der Omega 3 Fettsäure Gehalt höher als bei Chiasamen mit 18g pro 100g. Also täglich ein bis zwei Teelöffel Leinsamen ins Joghurt oder Müsli oder auch ein halber Teelöffel Leinöl in den Salat und Ihr Körper wird es Ihnen danken. Aufgrund der Schleimstoffe im Leinsamen eignet er sich gut als natürlicher Magenschutz und fördert die Verdauung.

Hafer und Hirse vs. Quinoa

Bei Quinoa handelt es sich zwar um eine sehr gute Quelle für hochwertiges, pflanzliches Eiweiß, sowie Eisen, Folsäure, Magnesium und Zink, das Pseudogetreide wird jedoch nahezu ausschließlich in den Anden angebaut und hat somit einen sehr langen Anreiseweg. Tatsächlich gelten einfache Haferflocken jedoch als absolut ebenbürtiger Ersatz, denn diese enthalten eine ganz besondere Art von Ballaststoffen, die einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels verhindern und uns somit über einen langen Zeitraum hinweg mit viel Energie versorgen können. Ebenfalls eine sehr nährstoffreiche Quelle ist die Hirse, denn diese versorgt unseren Körper mit dem benötigten Zink sowie Eisen. Hier kann man also ruhig auf die regionale Varianten setzen.

Walnüsse vs. Cashewkerne

Nüsse gelten für Vegetarier und Veganer als wichtigste pflanzliche Eiweißquelle und sollten daher auf keinem ausgewogenen Ernährungsplan fehlen. Vor allem Cashewkerne sind besonders proteinhaltig, denn sie besitzen pro 100 g rund 18 g Eiweiß. Was viele Menschen jedoch nicht wissen ist, dass unsere heimische Walnuss, die meist ebenfalls in zahlreichen städtischen Parks sowie in stadtnahen Wäldern zu finden ist, ebenfalls einen 16%igen Eiweißanteil besitzt und es auf diesem Gebiet mit der Nuss aus Brasilien absolut aufnehmen kann. Zudem bringt unsere heimische Alternative auch noch eine große Portion an Omega 3 Fettsäuren mit und lässt sich in zahlreichen Speisen köstlich verarbeiten, kann aber auch roh herrlich geknabbert werden.

Fazit: Regionale Superfoods sind leichter zu finden, als Sie vielleicht denken

Wollen Ihre Kunden unnötiges Tierleid verhindern oder sich ihrer Gesundheit zuliebe vegetarisch bzw. vegan ernähren, ohne dabei auf dringend von Ihrem Körper benötigte Nährstoffe zu verzichten und weiterhin gesund, vital und leistungsstark zu bleiben?  Dann sollte Superfood von nun an auf ihrem Speiseplan keinesfalls fehlen, allerdings muss dieses nicht vom anderen Ende der Welt kommen.  Dies wird nämlich zum Teil unter äußerst schlechten Bedingungen für Natur, Mensch sowie Tier geerntet und ist aus diesem Grund meist alles andere als ethisch vertretbar. Die gute Nachricht ist allerdings, auch bei uns gibt es tolle und vor allem wohlschmeckende Kostbarkeiten für die Gesundheit, die voller wertvoller Vitamine und Ballaststoffe sind. Ein Booster für die Natur und eine Entlastung für das Haushaltsbudget Ihrer Kunden.

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