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Kunden-Marketing

Rewe-Kaufmann David Hegemann: So klappt der Kundenbeirat

IMAGO / Ikon Images

Wie Kunden „ihren“ Markt mittels Kundenbeirat mitgestalten können: Rewe-Kaufmann David Hegemann aus Düsseldorf hat es getestet und einige Tipps.

Umbau geplant oder eine Sortimentserweiterung? Die Kunden direkt einzubeziehen kann viele Vorteile bringen. Rewe-Kaufmann David Hegemann hat sich auf den Versuch eingelassen. 

Der 39-Jährige Düsseldorfer plante eine Erweiterung des veganen Sortiments in seinem Markt in Düsseldorf-Eller. Hegemanns Überlegung: „Wie kann ich auf 800 Quadratmeter das beste Sortiment für meinen Stadtteil, für die Menschen vor Ort anbieten?“

Seine Idee: einen Kundenbeirat etablieren. „So komme ich am besten in Kontakt mit möglichst vielen echten Kunden.“ Und sie setzen noch einmal neue Impulse. Über die sozialen Medien begann die Suche. 37 Kandidaten meldeten sich, die selbst Veganer sind oder sich für veganes Essen interessieren. Eckdaten zur Gruppenstruktur: Etwa 70 Prozent sind Frauen, 30 Prozent Männer, im Schnitt etwa 25 bis 30 Jahre alt, 90 Prozent Veganer und Vegetarier.

Wie lief das Prozedere?

  • In einer nicht-öffentlichen Facebook- sowie einer WhatsApp-Gruppe bringt David Hegemann die Kunden zusammen (durch Corona nicht anders möglich).
  • Er gibt der Gruppe ein Thema vor, beispielsweise „Tiefkühlabteilung“.
  • Die Gruppe hat eine Woche Zeit, Ideen zu sammeln und zu diskutieren.
  • Einer Kundin hat David Hegemann die Gruppenverantwortung übertragen. In einer Excel-Tabelle greift sie die Ideen auf.
  • Hegemann prüft dann, was er besorgen kann. In 90 Prozent der Fälle ist er erfolgreich.
  • Auf diese Weise prüft die Gruppe etwa sechs Themenblöcke.

Hegemanns Fazit: absolut erfolgreich. Der Kaufmann hat viele neue Artikel aufgenommen. Darunter Artikel, die es selbst in gut sortierten veganen Shops nicht gibt. Dazu gehören Zveetz und Vegablum. „Die Kunden haben das alle ehrenamtlich gemacht. Das war wirklich megatoll.“ 

Rewe-Kaufmann David Hegemann vor seinem veganen Sortiment.

Was für einen Kundenbeirat spricht?

  • Ein auf Kunden angepasstes Sortiment
  • Neue Impulse setzen
  • Mehr Wissen über die eigene Kundschaft
  • Steigerung der Kunden-Zugehörigkeit
  • Positives Marketing: die Gruppenmitglieder sind Fans und tragen das weiter
  • Lockt neue Kunden an, da sie sich direkt abgeholt fühlen.

Wer den Einsatz eines Kundenbeirats plant, sollte sich überlegen, wie eine sinnvolle Unterstützung des Beirats aussieht, damit man anschließend auch die Ergebnisse umsetzen kann. Sonst gibt es Frust auf beiden Seiten. 

Die Kunden haben das alle ehrenamtlich gemacht. Das war wirklich mega toll.
David Hegemann würde sich immer wieder dafür entscheiden. Gerade mit etwas Abstand bestätigt ihn der Erfolg des veganen Sortiments, so dass er es sogar weiter ausbaut. Er tauscht in der Kühlung einen Meter Wurst-SB gegen einen Meter vegane Ware. Also: eine Win-win-Situation in jeder Hinsicht.

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