Containern: So vielfältig retten Supermärkte ...
Containern

So vielfältig retten Supermärkte Lebensmittel

foodsharing e.V

Geht es nach Justizminister Marco Buschmann und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir soll Containern künftig straffrei sein. Das soll die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Supermärkte sind längst selbst aktiv geworden.

Eine Gesetzesänderung soll dafür sorgen, dass niemand mehr dafür bestraft wird, wenn er noch genießbare Lebensmittel aus Abfallcontainern holt. Dies sei einer von vielen Bausteinen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung, sagte Özdemir.

Zwar ist es illegal, weggeworfene, aber noch genießbare Lebensmittel aus Abfallbehältern von Supermärkten herauszuholen, doch längst verzichten etliche Supermärkte darauf, „Mülltaucher“ anzuzeigen, solange das ohne Sachbeschädigung oder Hausfriedensbruch abläuft.

Obendrein haben zahlreiche Kaufleute längst mit eigenen Initiativen der Lebensmittelverschwendung der Kampf angesagt.

Ein Beispiel dafür ist die Initiative Foodsharing, mit der beispielsweise Händler wie Rewe Haase kooperieren. Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, aber noch genießbar sind und nicht von einer „Tafel für Deutschland“-Gruppe abgeholt werden können, werden an Foodsharing übergeben und dann verteilt.
Vorteil einer Kooperation mit Foodsharing: Mittels einer Rechtsvereinbarung übernimmt die Initiative die Verantwortung für die weitere Verwendung der abgeholten Lebensmittel und entledigt Händler damit dem Risiko, im Schadensfall haften zu müssen.

Bei Edeka Ueltzhöfer oder auch Edeka Schinck gibt es dafür eine eigene „Foodsharing-Box“ im Markt. Hier kann sich jeder gratis an Lebensmitteln bedienen, die zwar das MHD überschritten haben, aber noch verzehrbar sind. Die Ware wird von Mitarbeitern vorab sorgfältig geprüft.

„Zu schade für die Tonne“ steht über einem schlichten Regal mit integriertem Kühlschrank bei Edeka Wehrmann. Auch hier können sich Kunden kostenfrei bedienen. Hinter der Aktion „Zu gut für die Tonne“, über die auch am Regal aufgeklärt wird, steckt eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Die Kaufleute bieten solche Lösungen übrigens nicht erst seit gestern an. Edeka Hieber beispielsweise experimentierte schon 2017 erstmals mit einer „Foodsharing-Box“ vor dem Markt und unterstützt wie viele andere Märkte auch die Tafelläden.

Noch mehr Ideen gegen "Food Waste"

Was Händler sonst noch tun können:
  1. Einführung eines "Ugly Food" Regals, auf dem Produkte verkauft werden, die aufgrund ihres Aussehens nicht den üblichen Anforderungen entsprechen, aber dennoch vollständig genießbar sind.
  2. Organisation von "Wochenend-Clearing-Verkäufen" für überschüssige Produkte.
  3. "Abverkaufsrabatte" für Produkte, die nahe am Verfallsdatum liegen.
  4. Partnerschaften mit lokalen Landwirten und Herstellern, um überschüssige Ernten und Produktionen aufzukaufen und zu verkaufen.
  5. Erhöhung der Transparenz durch genauere Kennzeichnung von Verfallsdaten.
  6. Zusammenarbeit mit lokalen mit lokalen Organisationen und Wohltätigkeitsgruppen, um überschüssige Lebensmittel zu sammeln und zu verteilen.
  7. Regelmäßiges Überwachen des Lagerbestands und schnelles Umsetzen von Abverkaufsaktionen für nahe dem Verfallsdatum liegende Produkte.
  8. Schulung des Personals in Bezug auf richtige Lagerung und Präsentation von Lebensmitteln, um Verschwendung zu vermeiden.
  9.  Nutzung von Datenanalyse und Verbraucherfeedback, um die Nachfrage nach bestimmten Produkten besser vorherzusagen und Überbestände zu vermeiden.
  10. Einführung von "Kleinpackungen" für einzelne Kunden oder Haushalte.
  11. Einführung von Mehrweg-Systemen für einige Produkte wie Milch.
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