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Ladenbau: Auf diese Erfolgsfaktoren kommt es an

Lado/shutterstock

Die fortschreitende Digitalisierung und die zahlreichen Krisen wirken sich massiv auf das Einkaufsverhalten der Kunden aus. Ihre Ansprüche steigen. Wer auch in Zukunft erfolgreich sein will, muss daher den Kunden in den Mittelpunkt stellen und ihm ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis bieten. Dies geht nur mit innovativem Ladenbau.

Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen sich Einzelhändler ständig neu erfinden, denn ihre Kunden wollen nicht mehr nur einkaufen, sondern im Supermarkt etwas erleben. Der Wettbewerb um das beste Kundenerlebnis in Deutschland wird immer intensiver, zu diesem Ergebnis kommt die "Customer Experience Excellence Studie 2022" der KPMG AG. Die Analyse zeigt, dass sich eine besonders gute Customer Experience für Unternehmen auszahlt: Die „Top 50“ verzeichnen im Durchschnitt eine mehr als sechsmal höhere Umsatzsteigerung in den letzten fünf Jahren als die 50 Unternehmen, die in der Kundenbefragung am schlechtesten abschneiden.

Erfolgsfaktoren für den POS

Ziel muss es also sein, dass die Kunden gerne kommen und möglichst viel Zeit auf der Fläche verbringen. Der richtige Ladenbau spielt dabei eine entscheidende Rolle, sagt Daniel Schnödt, Inhaber des Beratungs- und Coachingunternehmens TeamScio.
Bei der Entwicklung von innovativen Konzepten setzt der Autor des Buchs „Inszenieren – Verführen – Mehr verkaufen“ auf neun Erfolgsfaktoren, die vor allem den Kunden und seine Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen.
NEUN ERFOLGSFAKTOREN FÜR EINEN INNOVATIVEN LADENBAU
  1. Emotion: Schaffen Sie überraschende Erlebniswelten durch emotionale, physische und kognitive Stimulierung für eine langfristige Kundenbindung
  2. Environment: Definieren Sie Ihre Zielgruppe für einen authentischen Treffpunkt, an dem Ihre Kunden möglichst viel Zeit verbringen würden
  3. Engagement: Geben Sie Informationen zum Unternehmen und zu den Produkten digital und physisch weiter
  4. Entertainment: Unterhalten Sie Ihre Kunden und binden Sie diese spielerisch mit ein
  5. Omnichannel: Schaffen Sie Verknüpfungspunkte zwischen physischer und digitaler Welt für ein nahtloses Einkaufserlebnis
  6. Experience: Der Kunde will probieren, erfahren, gebrauchen, lassen Sie ihn am Geschehen teilhaben
  7. Education: Der Kunde ist auf der Suche nach Wissen und gedanklichem Mehrwert, gerade bei den aktuellen digitalen und nachhaltigen Themen müssen Hintergründe und Funktions weisen erläutert werden
  8. Ecology: Nachhaltigkeit und Substanzerhaltung werden immer wichtiger, Regionalität zählt aktuell als ein wesentlicher Faktor mit dazu
  9. Excellence: Schaffen Sie etwas Unkopierbares und Einzigartiges für einen besonderen Wieder erkennungswert
Holz und leuchtende Highlights Einer der wichtigsten Trends beim Ladenbau ist die Nachhaltigkeit. Um Umweltfreundlichkeit zu dokumentieren, spielt Holz bei der Wahl des Materials eine zentrale Rolle, berichtet die EHI-Ladenbauexpertin Claudia Horbert. Unterstützt wird dieser Trend durch die Schwerpunkte im Sortiment.
Der Lebensmitteleinzelhandel setzt immer mehr auf lokale und frische Produkte sowie integrierte Gastronomiekonzepte. Darüber hinaus investieren die meisten Händler derzeit auch in zukunftsfähige Kältetechnikkonzepte.
In Zeiten der Energiekrise hat dieses Investment aber auch ganz handfeste wirtschaftliche Gründe. Neben der Vermittlung von Umweltaspekten geht es auch um Attraktivität und Aufmerksamkeit. In den Stores würden farbenfrohe Interior-Elemente in Gelb, leuchtendem Rot oder Blau, verschiedenen Rosa- und Violetttönen sowie weiteren kräftigen Farben eingesetzt, um optische Highlights in unterschiedlichen Ladenbereichen zu schaffen, sagt Horbert.

Innovative Hightech-Trends


Elke Moebius, Leiterin der Messen EuroShop und EuroCIS, rät Händlern bei der Optimierung oder Neugestaltung ihres Marktes, sich neben einem nachhaltigen Ladenbau und einem durchdachten Energiemanagement auch mit den Megatrends Connected Retail und Customer Centricity zu beschäftigen.
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Ideen gibt es dort bereits viele: Ladenbauer Aichinger bietet beispielsweise eine Bedientheke an, die im Nu zur SB-Theke umgebaut werden kann. Hierbei wird bei einer Kühltheke mit einem Glasaufsatz durch wenige Handgriffe die Thekenfront abgesenkt. So können sich an frequenzschwachen Tagen die Kunden selbst bedienen: Das reduziert Wareneinsatz und Personalressourcen.

Eine weitere smarte Lösung ist der 3D People Counter von Wanzl. Er zählt videogestützt die genaue Anzahl an Kunden im Markt und kann die Begrenzung der Personenanzahl regulieren, aber auch mittels weiterer Kameras im Markt Daten der Kunden erheben und zielgerichtet analysieren.
Auf der Management- Plattform können dann die durchschnittliche Verweildauer und Bewegungen der Kunden im Store getrackt werden.

Oh, lá, lá!: Ladenbau-Highlights am laufenden Meter

Technische Tricks für zufriedene Kunden

Einen weiteren technischen Helfer für guten Kundenservice bietet ITAB Germany an. Durch das Warteschlangenmanagement von ITAB kann man sich beispielsweise an der Fleischtheke einfach eine Nummer ziehen und via QR-Code einscannen.
Die geschätzte Wartezeit wird dem Kunden mitgeteilt und dieser wird benachrichtigt, wenn er bedient werden kann. Bis dahin hat er Zeit, sich in den anderen Regalen umzuschauen, und nutzt so optimal seine Einkaufszeit – ohne nervige Warteschlange.

Alle diese Maßnahmen sorgen dafür, dass die Kunden nach wie vor gerne und oft im stationären Handel einkaufen. Nach einer Umfrage der Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH) geben 92 Prozent der Befragten an, es wichtig oder sehr wichtig zu finden, neben dem Onlinehandel auch stationäre Geschäfte nutzen zu können. Dies gilt besonders für Lebensmittel, die 83 Prozent der Umfrageteilnehmer am liebsten vor Ort einkaufen.



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