Die unscheinbare Europalette, mit der so manche Ware in den Markt kommt, wird inzwischen fast schon in Gold aufgewogen. Das ist nur ein bisschen übertrieben.
Steigende Rohstoffpreise sind häufig nur ein Grund, wenn ein Produkt teurer wird. Transportkosten spielen auch eine wichtige Rolle und da schlägt auch die hölzerne Palette zu Buche.
Deren "Rohstoff" - Nägel (in der Regel 78 Stück) und vor allem Holz - wird nämlich auch immer teurer. Die Preise für Holz sind in den vergangenen Monaten beispielsweise gerade zu explodiert. Grund ist der Bauboom in China und den USA. Hierzulande wird sogar schon Schnittholz knapp.
Doch der Trend deutet schon länger wieder nach oben. Kosteten neue Europaletten im Format 1,20 × 0,80 × 0,144 Meter Mitte des ersten Jahrzehnt zeitweilig sogar weniger als 7 Euro, stiegen die Preise zuletzt deutlich an. Ende 2020 lagen sie schon wieder deutlich über 7 Euro. Tendenz steigend.
Holzkosteneinsatz inzwischen bei 11 Euro.
Vorteil für die Käufer sind oftmals langfristige
Vorvertragspreise. Das sorgt auch für ein Stück Preiststabilität.
Doch nun geht die Kalkulation nicht mehr auf. Allein der Holzeinsatzkosten für eine Europalette lag im April bei rund fast 11 Euro.
Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2020 knapp 110,4 Millionen Paletten in Deutschland produziert.
Deutsche Händler tüfteln derweil laut
Lebensmittel Zeitung an eigenen Palettenlösungen als Alternative zu Standardpaletten aus Holz. Kunststoff, bislang eigentlich zu teuer, wird da unter anderem als Lösung immer attraktiver, muss aber seine zuweilen schlechtere Öko-Bilanz rechtfertigen. Mit der Plastikpalette experimentieren vor allem die Discounter. Kaufland erprobt in der internen Logistik eine eigens entwickelte stabile Klapp-Palette aus Metall. Jeder teurer Holz - und damit auch die Europalette wird - desto attraktiver werden aber diese Lösungen.
Man kann die Europalette übrigens auch als
Frühindikator für die Wirtschaft sehen. Mehr Nachfrage nach EPAL Europaletten ist ein gutes Zeichen für die Konjunktur.