Sortiment
Thomas Fedra 
Ringelwurst oder Salami: Es wird wieder mehr gekauft.
Alle wollen Steaks grillen. Doch im Windschatten pirscht sich die Wurst heran. Sowohl SB- als auch Thekenware legen zu. Wir zeigen die beliebtesten Sorten im Supermarkt.
Eine Million Tonnen SB-Wurst - klingt viel, ist es auch. Sie wurden von Februar 2020 bis Februar 2021 im Handel verkauft. Genauer: 1.078.630 Tonnen, ein Absatzplus von knapp 3 Prozent. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil es Wurst in den vergangenen Jahren nicht immer ganz einfach hatte. Ganz im Gegensatz zu Dry Aged & Co. Der Wurst-Boom findet sogar nur im Supermarkt statt (+8%). Die Discounter haben minimale Absatzverluste. Dafür verkaufen die Billigheimer insgesamt mehr.
Traditionell schwerer hat's die Thekenwurst. Auch hier gibt's - erstmals seit Jahren - 2020 ein Absatzplus: durchschnittlich 13,4 Kilogramm pro Käuferhaushalt, knapp ein halbes Kilo mehr. Allerdings machen Edeka, Rewe und die SB-Warenhäuser dabei keinen Schnitt, verlieren sogar leicht. Das Wachstum kommt von den Metzgereien, die anscheindend an sich gearbeitet haben. Auch auf Wochenmärkten oder bei Erzeugern wird wieder mehr Thekenwurst gekauft.
Wir haben die Wurst nicht selbst gezählt. Die Zahlen stammen von IRI (SB) und GfK (Theke). Genannt hat sie uns die Campofrio Food Group in einem Hintergrundgespräch. Dabei gab es auch eine Hitliste der aktuell beliebtesten SB-Wurstsorten, die wir in der Bildergalerie zeigen. Campofrio mit seinen spanischen Spezialitäten und der französischen Salami-Marke Aoste tummelt sich hierzulande zwar eher in der Nische. Die Corona-Entwicklung lässt sich am Sortiment aber trotzdem schön ablesen: starke Entwicklung der Salami-Stückware und spanischen Spezialitäten, entsprechend dem Wunsch, Mittelmeer-Feeling nach Hause zu holen. Und eher Stagnation bei Wurst-Snacks - denn unterwegs "is nich'" (zur Zeit).
