Regionale Stärke nutzen : 5 Tipps für ein Fes...
Regionale Stärke nutzen

5 Tipps für ein Fest für Ideen

Alexander Heimann
Kristin Pfundstein, Marktleiterin im Wasgau Waldfischbach, setzt auf regionale Spezialitäten wie Moko- Kaffeelikör aus Pirmasens.
Kristin Pfundstein, Marktleiterin im Wasgau Waldfischbach, setzt auf regionale Spezialitäten wie Moko- Kaffeelikör aus Pirmasens.

Individuell beraten, Infomaterial beschaffen, kleine Events fahren. Trotz Corona gibt es im Weihnachtsgeschäft 2020 viele Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen und Stammkunden glücklich zu machen.

Das Weihnachtsgeschäft wird gut. Davon ist Kristin Pfundstein, seit drei Jahren Marktleiterin im 1.650 Quadratmeter großen Wasgau- Markt in Waldfischbach, überzeugt. Denn obwohl Veranstaltungen wie Verkostungen, Gourmet-Abende oder Glühwein-Partys nicht zu realisieren sind, wird der Umsatz steigen.

„Viele Menschen haben Angst vor einem weiteren Lockdown, genießen mehr zu Hause“, sagt die 30-Jährige. „Deshalb rechnen wir zur Weihnachtszeit mit einem deutlichen Umsatzanstieg.“ Bei Wasgau ist ihre Filiale einer der flächenstärksten Märkte.

LZ direkt hat sie anlässlich der Supermarkt Stars 2020 als „Marktleiterin des Jahres“ ausgezeichnet. Im Weihnachtsgeschäft 2019 hat ihr Markt im Wein-Sortiment mit 625 Sorten, davon allein 365 aus der Pfalz, einen Zuwachs von 36 Prozent erzielt. Genauso erfolgreich war das Geschäft mit Sekt, Champagner & Spirituosen. An der Käsetheke konnte das Team den Umsatz um 26 Prozent steigern.

Pfundsteins Erfolgsgeheimnis:

1. Kompetenz zeigen. Wöchentlich berät sie sich mit ihren Abteilungsleitern. „Du musst den Kunden das Produkt erklären können. Sie interessieren sich immer mehr für den Hintergrund und die Herkunft eines Produktes. Deshalb arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten zusammen, um diese Kompetenz vor Ort leisten zu können.“

2. Rechtzeitig planen: In jedem Weihnachtsgeschäft wird schriftlich festgehalten, welche Produkte außergewöhnlich schnell gedreht haben. Ein wertvolles Wissen, gesammelt im Team. Und eine sinnvolle Ergänzung zur Absatzanalyse, die die Marktleiterin sechs Monate vor Weihnachten macht. Und dann bestellt.
Zuerst wählt sie aus einem Katalog Lebkuchen, Hohlfiguren und weitere Weihnachtsartikel aus dem Trockensortiment aus. Drei Monate später folgen Wein, Sekt, Champagner und Spirituosen sowie Feinkostartikel und Non-Food. Die restliche Ware aus der Zentrale in Pirmasens, wie Obst und Gemüse sowie Molkereiprodukte bestellt sie mit einem Vorlauf von sechs Wochen.

3. Mit Regionalität punkten: „Was der Kunde nicht kennt, das kauft er nicht“, beschreibt Kristin Pfundstein ihre ländliche Klientel. Bei Verkostungen probieren die Kunden aber gern Neues – und kaufen dann beispielsweise drei bis vier Kisten Wein.
Wasgau Waldfischbach
Verkaufsfläche: 1.650 qm
Mitarbeiter: 20
Artikel: 16.000
Durchschnittsbon: 23,74 Euro

So hat sie 2019 die Weine der Pfälzer Weingüter Anselmann, Scherr und Raabe extrem gut verkauft. „Im Schnitt geben unsere Kunden im Weihnachtsgeschäft einen Euro mehr pro Weinflasche aus. Für eine Spezialität wie den Anselmann-Eiswein à 27 Euro greifen sie auch einmal tiefer in die Tasche.“


4. In der Gemeinde Präsenz zeigen: Wasgau Waldfischbach gestaltet jedes Jahr zusammen mit dem Wirtschaftsförderkreis ein „Adventsfenster“: Dann wird das Markt-Schaufenster weihnachtlich geschmückt – und an einem Advents-Abend die Dorfgemeinde eingeladen. Glühwein und Würstchen verschenkt. Die Spenden, die jeder bereit ist zu geben, gehen an eine soziale Einrichtung.

5. Waren ansprechend und abwechslungsreich präsentieren: Anfang September fällt der Startschuss für die Weihnachtsplatzierung. Lebkuchen und andere Süßwaren zeigt das Team im Saisonregal. Sie lassen sich sofort richtig gut verkaufen.

Am Eingang stehen Aufbauten mit Nonfood-Artikeln wie Geschenkpapier und Servietten, kombiniert mit Präsentkörben des Wasgau-eigenen Geschenke-Shops. Mitte September folgen Hohlfiguren und Adventskalender, die das Weihnachts-Feeling in der Filiale perfekt machen.

In der Käsetheke platziert die Mannschaft auf eingehängten Probiertellern den „Käse der Woche“. So ist Verkostung auch zu dieser Zeit möglich, ein nichthygienisches „Gewühle“ auf der Theke wird vermieden. Auf Holzfässern, die abwechselnd bei der Käsetheke, in der Weinabteilung oder beim Pizza-Regal stehen, stellt Kristin Pfundstein besondere Pfälzer Weine heraus.
Ein Muss inzwischen: hochwertige, regionale Glühweine.

Noch mehr Tipps von Kristin Pfundstein gibt es im E-Paper.
stats